Nach wie vor sind persönliche Kontakte nur eingeschränkt möglich und es finden keine größeren Veranstaltungen statt - aber Ihre Arbeit muss trotzdem weiterlaufen. Wie gehen Sie damit um?
Interessenten, Kunden, Geschäftspartner treffe ich gerade - wie Sie wahrscheinlich auch - nur online. Das bringt der Corona-Lockdown mit sich - und stellt uns alle vor neue Herausforderungen und gewisse Online-Ermüdungserscheinungen.
Ist das alles bald wieder vorbei? Wohl nicht. Experten prognostizieren, dass es keine vollständige Rückkehr zum Vor-Corona-Status geben wird.
Die Menschen und damit Ihre und meine Kunden haben sich daran gewöhnt, Beratung und Kauf online zu erledigen. Sie gehen davon aus, dass wir online präsent sind. Wer für seine Auftritte, Vorträge und Workshops eine gute Online-Performance entwickelt hat, wird sie darum auch nach dem Lockdown für sich nutzen können.
Webinare, Zoom-Konferenzen und Online-Meetings werden also auch für die analogsten Menschen Alltag. Das fordert nicht nur die, die damit bisher wenig zu tun hatten, sondern auch die mit einem erfolgreichen Online-Business, die auf einmal sehr viele Mitbewerber haben.
Felix Behm hat mich in einem Facebook Live in Kooperation mit den Berliner Redekünstlern genau dazu interviewt: “Wie kriegt man die perfekte Online-Performance hin?”
In diesem Beitrag will ich die wichtigsten Fragen und Antworten einmal zusammenfassen.
Egal, ob Sie eine Präsentation in einem Online-Meeting halten, Webinare und Online-Trainings geben, YouTube-Videos produzieren oder über Facebook Live kommunizieren: Im Kern geht es dabei immer um eine Mischung aus Wissensvermittlung und Unterhaltung. Ich erlebe bei den unterschiedlichen Experten genau dieses Spannungsfeld und die gleichen Schwierigkeiten zu entscheiden:
Ganz viele Hinweise dazu liefert der ROTE FADEN inkl. Videotutorial, den ich kostenlos zur Verfügung stelle.
Dazu wird es demnächst ein weiteres Interview mit Felix Behm geben. In diesem Beitrag konzentriere ich mich deshalb auf die andere große Herausforderung:
Die Fragen, die sich auch bei einem Online Auftritt stellen:
Wenn Sie Ihrem Gesprächspartner bei der Online-Performance in die Augen sehen wollen, müssen Sie in die Kameralinse schauen. Das ist erstmal ziemlich seltsam. Bei Videokonferenzen und Online-Workshops sehen wir unser Gegenüber schließlich auf dem Bildschirm... und sehen ihm da in die Augen.
Denkt man, stimmt aber nicht! Richtig angesprochen fühlt sich Ihr Gegenüber nur, wenn Sie direkt in Ihre Kamera schauen. Sie finden das irritierend? Während Ihr Gesprächspartner spricht, können Sie ihm am Bildschirm wieder ins Gesicht sehen.
Das In-die-Linse-Schauen will geübt werden. Gerade bei einem Webinar, bei dem Sie Ihre Zuschauer nicht sehen können, hilft es, wenn Sie sich Ihre Zielgruppe ganz konkret vorstellen. Sie können sich auch ein Post It mit einem Smily neben die Kamera kleben, das sie daran erinnert - oder noch besser, ein Foto von Ihrer Marketing Persona/Ihrem Wunschkunden.
Beim Hintergrund empfehle ich einen schöneren, als den, den man im Facebook Live Interview hinter mir sieht. Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass ich mich zu dem Zeitpunkt aufgrund eines Wasserschadens “im Exil” befand. In meinem Studio nutze ich einen Vorhang als Hintergrund.
Wichtig ist im Endeffekt, dass der Hintergrund nicht von Ihrer Online-Performance ablenkt und dem entspricht, was Sie über sich vermitteln wollen. Also prüfen Sie lieber nochmals kritisch, wie Ihr Hintergrund auf dem Bildschirm wirkt.
Von virtuellen Hintergründen rate ich eher ab. Oft krisseln die Haare da seltsam oder wenn Ihre Kleidung die gleiche Farbe wie der reale Hintergrund hat, verschwimmt das und Sie lösen sich im Bild stellenweise auf. Virtuelle Hintergründe sorgen also gelegentlich für unfreiwillige Komik.
Da bevorzuge ich im Zweifelsfall die Schrankwand.
Das hatten Sie sich wahrscheinlich schon gedacht, dass die Technik nicht ganz unwesentlich ist. Hier zwei absolute Basics, die oft übersehen werden:
Felix hat mich nach dem richtigen Licht gefragt. Besser als Licht von vorn wirkt Licht, das leicht von oben und von der Seite kommt. Das macht das Gesicht plastischer und lebendiger. Wichtig ist dabei ein Schirm oder eine Softbox, damit das Licht keine harten Schatten wirft.
Ich nutze für meine Online-Performance darum Fotolampen. Die produzieren im Gegensatz zu normalem Wohnungs- oder Bürolicht ein kälteres Licht, auch “Tageslicht” genannt. Dieses neutrale Licht sorgt dafür, dass man frischer und natürlicher aussieht als bei “warmem” Licht, das die Haut oft gelb oder rotstichig erscheinen lässt.
Ja, ein externes Mikrofon wird nur selten genutzt, steigert Ihre Online-Performance aber enorm! Ich meine allerdings keine Headsets mit Kabel. Mein Favorit ist ein Sendermikrofon von Rode, das Wireless Go. Das kostet etwas unter 200 EUR. Dafür liefert Rode guten Klang und langlebige Qualität.
Weil es sich um ein Ansteckmikrofon handelt, wird die Stimme ganz nah aufgenommen, auch wenn Sie ein Stück entfernt von Ihrem Computer stehen oder sich im Raum bewegen. So werden fast keine Nebengeräusche übertragen und Ihre Stimme klingt gleichmäßig laut und deutlich. Ein wesentlicher Schritt zu einer überzeugenden Online-Performance.
Ein Sendermikro eignet sich auch hervorragend, um Videos z.B. für YouTube oder Online-Kurse aufzunehmen. Ihre Teilnehmer und Fans werden Ihnen dankbar sein!
Sprechen Sie auch bei der Online Performance MIT - und nicht VOR Ihrem Publikum
Für mich war es eine interessante Frage, ob man wirklich bis zum Ende des Webinars oder des Online-Vortrags warten sollte, bis man den Zuhörern die Möglichkeit gibt, Fragen zu stellen oder ob man lieber gleich in Interaktion tritt. Ich habe mich bei meinen Webinaren für die Interaktion während des Vortrags entschieden.
Meine Erfahrung: Dabei entstehen fruchtbare Situationen, z.B. ein gemeinsames Brainstorming oder die Teilnehmer fangen an, sich gegenseitig Tipps zu geben. Der Schwarmintelligenz fällt natürlich oft mehr ein, als mir einfallen würde. Wenn es in eine falsche Richtung geht - was noch nicht vorgekommen ist - könnte ich es jederzeit moderieren.
Ich empfehle Ihnen also, nicht VOR einem Publikum, sondern MIT dem Publikum zu sprechen.
Im Interview erzähle ich von einer Webinar-Teilnehmerin, die Eltern coacht, die zur (Corona-) Zeit ihre Kinder zuhause unterrichten müssen und dabei ziemlich an ihre Grenzen kommen. Sie suchte nach einer geeigneten Kernbotschaft für diese Zielgruppe. Ein anderer Teilnehmer lieferte dann den zündenden Satz:
“Vertrauen Sie Ihrem Kind und seiner Neugier”
Das fanden wir alle großartig!
Zur Steigerung des Effekts empfehle ich, nach einer solchen Botschaft eine Sprechpause zu machen. Denn oft sprechen wir einfach weiter und lassen wichtige Aussagen nicht wirken.
Wenn Sie ohne Punkt und Komma reden, kommen Ihre Zuschauer mit ihren eigenen Gedanken nicht dazwischen und schalten irgendwann auf Durchzug.
Darum empfehle ich Ihnen:
Haben Sie das auch schon mal erlebt, dass bei Ihrem Vortrag oder Ihrer Online-Performance etwas nicht so beim Publikum ankommt wie gedacht?
Das könnte am Untertext (auch: Subtext) liegen. Das sind die Gedanken, die unter Ihrem gesprochenen Text liegen.
Was das genau ist und wie Sie damit gezielt arbeiten können, darauf gehe ich kurz im Interview ein und ausführlicher in meinem kostenlosen Webinar:
"Ihr Online-Auftritt: Wie Sie im Netz und vor der Kamera überzeugend performen"
Wenn Sie das nächste Mal dabei sein wollen, dann registrieren Sie sich doch einfach schon mal für meinen Newsletter und Sie bekommen rechtzeitig eine Benachrichtigung.
Noch keine Kommentare vorhanden
Was denkst du?